1931

Die folgenden Zeitungsartikel aus dem Jahre 1931 wurde mir von Wolfgang Schallau zur Verfügung gestellt. Der Text wurde orginal dem Zeitungsartikel entnommen. Die Bilder stammen aus einem Album des ersten Vorstandes der LSB 1951, H. Häuser.



Flugzeugtaufe und Schauflüge auf dem Wartenberg

Ein Festtag für die Segelflieger-Gruppe Donaueschingen-Baar

Donaueschingen, 12 Okt.  Nach Wochen angestrengter Werkstättenarbeit und nach fleißigem Schulen im Gleitflug war dem Luftfahrtverein Segelfliegergruppe Donaueschingen-Baar ein herrlicher Herbsttag für seine Flugzeugtaufe auf dem Wartenberg beschieden. Der Tag hatte für unsere jungen Sportflieger dadurch eine besondere Bedeutung erfahren, als Seine Duchrchlaucht der Erbprinz, der wie Seine Durchlaucht der Fürst vom ersten Tag an der Gruppe sein großes Interesse und großherzige Unterstützung angedeihen ließ, das Protektorat über die Gruppe übernahm, und Ihre Durchlaucht die Frau Erbprinzessin die Güte hatte, die Taufe des Flugzeuges zu vollziehen. Das Erprinzenpaar war mit I. Erz. Graf und Gräfin Rostiz, den Eltern der Erbprinzessin, erschienen. Ausserdem hatten sich als Gäste eingefunden die Herren Regierungsrat Duntze, Bürgermeister Fischer – Donaueschingen, Major Großrau, Oberforstrat Weinmann. Einige hundert Zuschauer aus Donaueschingen, Geisingen, Gutmadingen usw. umsäumten den Platz, auf dem das festlich mit Wimpeln geschmückte Flugzeug aufgestellt war. Die Musikkapelle Gutmadingen, mit Ihrem Dirigenten Herrn Ohnmacht, hatte entgegenkommender Weise die musikalische Ausgestaltung der schlichten Feier übernommen, wofür ihr auch an dieser Stelle nochmals herzlicher Dank gesagt sei.

Herr Schriftleiter Rehse begrüßte das Erbprinzenpaar und alle Erschienenen in einer kurzen Ansprache, in der er unter Hinweis auf den Versailler Vertrag zeigte, wie das deutsche Volk ein Volk ohne Raum geworden, aber dennoch nicht ein Volk ohne Zukunft sei. Die deutsche Jugend habe sich trotz der demütigenden Drosselungen der Luftfahrt durch den Versailler Vertrag den Luftraum erobert, indem sie da anfing, wo Lilienthal aufgehört hatte. Das motorlose Fliegen sei heute kein Problem mehr, Deutschland sei von einem Netze von Segelfliegergruppen überzogen, Deutsche seien Meister im Segelflugsport und darin zum Lehrmeister der Nationen geworden. Dann ging Redner kurz auf die junge Geschichte der Donaueschinger Gruppe ein und dankte allen Gönnern und Freunden, welche die Gruppe seit ihrer Gründung tatkräftig fördern halfen. In erster Linie galt sein Dank I. I. D. D. Dem Fürsten und Erbprinzen. Redner schloß mit einem Appell an alle Anwesenden, die Jugend der Baar der Segelfliegergruppe zuzuführen, in der keine Parteipolitik getrieben, kein konfessioneller Hader herrsche, sondern die nur dem einen Zweck diene, dem Deutschen Luftfahrtgedanken auch in der Baar einen Boden zu schaffen.

Sodann vollzog Jhre Durchlaucht die Frau Erbprinzessin die Taufe des Flugzueges mit den Worten: „Ich taufe dich Wartenberg. Gottes Segen begleite dich auf deinen Flügen und schütze dich und die jungen Flieger.“

Die dargebrachten Glückwünsche erwiderte die Segelfliegergruppe mit einem kräftigen „Glückab“ auf I. I. D. D. den Erbprinzen und die Erbprinzessin.

Hierauf ergriff noch Herr Bürgermeister Fischer das Wort, der sich freudig der Mühe unterzog, im Namen der Amtsstadt und des Bezirkes der Segelfliegergruppe die Glückwünsche zu überbringen. In seiner von vaterländischem Geiste getragende Ansprache gedachte er der Taten Lilienthals, und ihrer Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Fliegerei. Der Mut der ….

 Der Rest des Artikels fehlt leider.

 

Die folgenden beiden Zeitungsartikel stammen ebenfalls aus dem Jahre 1931.

5. Januar 1931

Donaueschingen, 5. Jan. (Sportfliegergruppe Donaueschingen-Baar.)

Trotz des schlechten Wetters am gestrigen Sonntag – er regnete nur einmal, dafur aber bis zum späten Nachmittag – hielt es unsere Jungflieger nicht zu Hause. Sie zogen zu ihrem Fluggelände am „Roten Rain“. Der Flugleiter, Herr Hauptmann David startete 6 Flüge, die im Hinblick auf das Gelände als glänzend bezeichnet werden dürfen und welche die Lufttüchtigkeit der Maschine in jeder Beziehung als hervorragend erscheinen ließen. Die Fluglänge betrug bei einer Flugdauer von ca. 30 Se. je 400 Meter. Die Maschine erhob sich 4 Meter über den verhältnismäßig wenig geneigten Startplatz. Nun beginnt das Schulen der Mitglieder, von dem wir hoffen, daß es ohne Bruch abgeht.

 

Donaueschingen und Baar

Donaueschingen, 11 Mai ( Der Luftfahrerverein Segelfliegergruppe Donaueschingen-Baar)

(Mitglied des Deutschen Luftfahrtverbandes) hat am gestrigen Sonntag früh auf dem Exerzierplatz seine fliegerische Tätigkeit wieder aufgenommen. Das neue Flugzeug wirkt vermöge seines hellen Anstriches etwas sommerlich und leichter als die alte Maschine, die im Roten Rain Gelände kopfheifter ging. Auch diese neue Maschine ist von den Mitgliedern der Gruppe wieder tadellos gebaut worden und besitzt glänzende Flugeigenschaften. Nach Einfliegen ders neuen Vogels wurde die Schulung wieder aufgenommen. Trotz schlechter Windverhältnisse und in Anbetracht des wenig geneigten Geländes wurde 52 mal gestartet. Die Schulflüge waren z. T. recht gut. Eine roße Zuschauermenge bekundete ihr Interesse an dem Treiben unserer wagemutigen Segelflieger. Glück ab!

Ein Kommentar:

  1. Super, endlich ein gut geschriebener Eintrag, besten Dank. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Generell finde ich die Seite gut zu lesen.

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